Langfristige Sicherung von Deponieraum für sämtliche Deponietypen
im Kanton Thurgau
Mit dem Projekt Recycling- und Deponiepark Zelgli können im Kanton Thurgau an einem geologisch und verkehrstechnisch sehr gut geeigneten Standort langfristig tragfähige Deponiekapazitäten sichergestellt werden. Die Umsetzung verhindert drohende Engpässe durch die zunehmende Verfüllung der bestehenden Deponie Kehlhof und ermöglicht erstmals eine Versorgung des Kantons mit Deponieraum für sämtliche Materialien gemäss VVEA (Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen).
Welche Materialien sollen auf dem Recycling- und Deponiepark Zelgli abgelagert werden?
Die Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) regelt, welche Materialen auf welchen Deponien bzw. Kompartimenten (Teilbereichen einer Deponie) abgelagert werden dürfen. Insgesamt unterscheidet die Verordnung fünf Deponietypen (Typen A-E). Die Deponie Zegli wird sämtliche Typen gemäss VVEA abdecken, wobei der Fokus auf den Typen C-E liegen wird.
Typ A: | unverschmutztes, mineralisches Aushubmaterial |
Typ B: | wenig verschmutztes, leicht belastetes, mineralisches Material
(z.B. Aushub,Backsteine, Beton, Gips) |
Typ C: | Rückstände aus (Abfall)-Behandlungsanlagen |
Typ D: | Schlacken, aus welchen vorgängig die metallischen Wertstoffe entfernt wurden (mehrheitlich aus Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA)) |
Typ E: | verschmutztes, belastetes Material (z.B. Aushub, Backsteine, Beton, Gips, Asphalt) |
Diese Materialien dürfen unter anderen nicht auf Deponien abgelagert werden:
Kennzahlen
Folgende Deponiekapazitäten sind vorgesehen:
Volumen Typ A: 540’000 m3
Volumen Typ B: 330’000 m3
Volumen Typ C,D,E: 1’720’000 m3
Logistik
Der Recycling- und Deponiepark Zelgli liegt unweit der Kantonsstrasse Berg-Kreuzlingen und wird über eine separate, neue Zufahrt erschlossen. Ausserdem ist ein eigener Bahnanschluss geplant, welcher emissionsarme und umweltschonende An- und Abtransporte ermöglicht.
Sicherheit – dank mehrfacher Abdichtung und laufender Kontrollen
Die Deponie wird durch eine mehrschichtige Abdichtung vom Untergrund abgetrennt. Über einer bis zu 80 cm mächtigen mineralischen Abdichtung wird eine Tragschicht aus Asphalt eingebaut. Darüber folgt ein mindestens 7 cm mächtiger Dichtungsbelag, welcher speziell für den Einsatz im Deponiebau entwickelt wurde. Das Deponiesickerwasser wird über der Deponieabdichtung in einem umfangreichen Drainagesystem gefasst und regelmässig auf dessen Qualität geprüft. Die Ableitung erfolgt anschliessend je nach Qualität und Vorschrift zum Chemebach oder zur ARA.